Wöchentliche Marktberichte
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Jul 19, 2021 | Devisenmarktanalyse
Globale Themen
Zusammenfassung I 5 things to know
Weekly
- Verlangsamungsangst und die paradoxe Bewegung der Renditen. Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Woche lagen im Gesamten deutlich über den Erwartungen der Märkte. Nichtsdestotrotz bleibt die Skepsis der Marktteilnehmer klar erkennbar, nicht zuletzt an den seit April fallenden Staatsanleihenrenditen, welche die Unsicherheit bezüglich der Wachstums-prognosen, der Delta-Variante und des Zinspfades der US-Notenbank widerspiegelt. Obwohl die Kerninflation in den Staaten im Juni auf ein 30-Jahres-Hoch gestiegen war, fielen die US-Staatsanleihenrenditen. Diese Entwicklung verblüfft die Wall Street, kann jedoch als Teil der jüngsten Rotation in Richtung sichere Anlagen gesehen werden.
- Sinkende Renditen lasten auf prozyklischen Anlagewerten. Der jüngste Stimmungswechsel an den Märkten lässt sich exemplarisch an der zweiwöchigen Entwicklung einzelner Anlageklassen ablesen. Die größten Verlierer der vergangenen 14 Handelstage waren zyklische Aktienwerte, der Ölpreis, risikoreiche Währungen, europäische Bankenwerte und die Schwellenländerbörsen. Sichere Anlagen wie US-Staatsanleihen, Gold und der japanische Yen genossen indes eine solide Nachfrage unter Investoren. An den Währungsmärkten hat der Dollar wieder das Ruder in die Hände genommen, auch wenn sich die Aufwertungen bislang in Grenzen gehalten haben.
- Ist der Inflationsanstieg nun vorübergehend oder nicht? Keine andere Diskussion ist derzeit so politisch geladen wie die Frage über die Natur des jüngsten Inflationsanstiegs. Die Kerninflation - Die Inflation exklusive volatiler Güter - ist im Juni auf Jahresbasis um 4,5% gestiegen und somit so schnell wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Fed-Präsident Jerome Powell bestätigte in der vergangenen Woche jedoch erneut die Annahme der Notenbank, dass es sich hierbei nur um einen temporären Anstieg handeln würde. Auch weil der Anstieg beinahe nur durch Kategorien angetrieben wurde, welche aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr stark gesunken waren.
- EZB mit alter Geldpolitik trotz neuer Strategie? Die Europäische Notenbank hat ihr Inflationsziel in der vergangenen Woche marginal verändert und strebt nun eine Inflation von genau zwei Prozent an. Nun stellen sich die Märkte die Frage, welche unmittelbaren Implikationen sich aus diesem strategischen Zug herauslesen lassen können. EZB-Präsidentin Christine Lagarde kündigte für die kommende Sitzung der Notenbank am Donnerstag eine neue Forward-Guidance an, welche die Märkte von der Bereitschaft der EZB, die Inflation an das Zielniveau zu bringen, überzeugen soll.
- Infektionsanstieg rückt COVID-19 erneut ins Gedächtnis der Märkte. Die jüngste Ausbreitung der Delta Variante hat den Märkten ein neues kurzfristiges Risiko vor Augen geführt, welches in Verbindung mit der breiteren Verlangsamung der Weltwirtschaftserholung neue Sorgen hat aufkommen lassen. In Ländern wie Großbritannien, Israel, Singapur, Indien und Russland macht die neue Variante bereits mehr als 80 Prozent der Neuinfektionen aus. Die Reaktionen der Regierungen auf die Ausbreitung haben sich jedoch weitestgehend in Grenzen gehalten, insbesondere da die steigenden Neuinfektionen in Ländern mit höheren Impfraten kaum von einem Anstieg der Todesfälle begleitet wurde.
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