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Feb 16, 2021 | Devisenmarktanalyse
Globale Themen
Ausgelassenheit an den Märkten
DAILY
Globale Marktzusammenfassung
Die Wirtschaftswoche begann gestern ohne die Teilnahme US-amerikanischer und chinesischer Investoren. Die feiertagsbedingte Handelsruhe in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt war jedoch kein Grund für schlechte Laune an den globalen Börsen. Der europäische Leitaktienindex stieg zum Wochenauftakt den dritten Tag infolge und folglich auf das höchste Niveau seit Februar 2020. Die globalen Börsen zogen die Rally der vergangenen Tage weiter fort und konnten sich sogar auf ein neues Allzeithoch kämpfen.
Im Allgemeinen geht der positive Gedanke der Kapitalrotation in risiko- und renditereichere Anlagen wie Aktien und Schwellenländerwährungen somit in die zweite Runde. Der vor einigen Monaten eingesetzte Anstieg der Renditen beginnt jüngst ebenfalls an Fahrt aufzunehmen. Die deutschen und US-amerikanischen Staatsanleihen notieren in Nähe ihrer mehrmonatigen Höhen und signalisieren eine geringere Nachfrage nach sicheren Häfen. In Sachen Abwärtsrisiken dominiert einzig die Inflationsfrage die Diskussionen internationaler Investoren. Angesichts des rasanten Anstiegs diverser Leitindikatoren für die zukünftige Preisentwicklung stellt sich die Frage, wie die weltweiten Währungshüter gegen eine schnellere Teuerung von Gütern und Dienstleistungen kämpfen würden. Jegliche Anzeichen eines Abzugs der üppigen Liquidität an den Märkten, welche von den Notenbanken bereitgestellt wird, würde negative Folgen mit sich bringen.
Innerhalb der Notenbanken scheinen sich Meinungsdifferenzen über die Dauer der momentanen Staatsanleihenkäufe breit zu machen. Obwohl sich die Währungshüter grob über die Tatsache einig sind, dass die angeschlagenen Volkswirtschaften vorerst mit genügend Liquidität versorgt werden müssen, bleibt die Frage über die Dauer der Stimulus-Programme weiterhin offen. Dies hat die Staatsanleihenrenditen nach oben gedrückt und Sorgen über ein mögliches Debakel wie im Jahr 2013 (Taper Tantrum) geweckt. Vor sieben Jahren hatten allein die Überlegungen eines Rückzugs der Geldpolitik aus den Märkten seitens des damaligen US-Notenbankpräsidenten für Panik an den Finanzmärkten und einen rasanten Kapitalabzug aus den Schwellenländern gesorgt. Noch sind die Sorgen einer Wiederholung der Ereignisse unbegründet, zumal die Bereitschaft der lockeren Geldpolitik derzeit auf wöchentlicher Basis wiederholt und untermauert wird. Die lockeren Konditionen sollten sich im ersten (und eventuell auch im zweiten) Quartal kaum ändern.
Währungsüberblick
EUR – Investoren scheinen Draghi fürs Erste ihr volles Vertrauen ausgesprochen zu haben. Dies lässt die Differenz zwischen den italienischen und deutschen Staatsanleihen konvergieren und gibt dem Euro Rückenwind. Die Gemeinschaftswährung wertet marginal auf und scheint sich um EUR/USD 1,21 stabilisiert zu haben.
USD – Die globale Leitwährung notiert marginal niedriger zum Vortag. Die von der Fed im ersten Quartal ausreichend bereitgestellte USD-Liquidität hat die Märkte zufrieden gestellt und gibt somit Schwellenländerwährungen den Spielraum für Aufwertungen.
JPY – Nach mehreren Versuchen hat es der Euro geschafft sich gegenüber dem Yen über die psychologische Barriere bei EUR/JPY 127,00 zu kämpfen. Somit wird nicht nur der Ausbruch aus dem seit Februar 2018 anhaltenden Abwärtstrend symbolisiert. Mit dem Vorstoß findet das Währungspaar ebenfalls das höchste Niveau seit Dezember 2020.
CZK – Die tschechische Krone wertet den dritten Tag infolge auf und nähert sich erneut dem bereits vor einigen Tagen gehaltenen Niveau um 26,65. Sollte die Unterstützung unterlaufen werden, würde das Währungspaar EUR/CZK das niedrigste Niveau seit der ersten Märzwoche 2020 erreichen.
Globale Risikoereignisse des Tages
- EZ: Bruttoinlandsprodukt (11:00)
- DE: ZEW Wirtschaftssentiment (11:00)
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