Wöchentliche Marktberichte

Feb 05, 2021 | Devisenmarktanalyse

Globale Themen

Börsen gleiten weiter nach oben

DAILY

Globale Marktzusammenfassung

Die globalen Börsen konnten sich in den vergangenen Tagen von den Verlusten der letzten Woche größtenteils erholen und blicken nun auf das US-Fiskalpaket für weitere Signale. Der US-amerikanische SP500 und der deutsche DAX notieren nur marginal unter den im Januar erreichten Allzeithöhen. Rohstoffe gingen in dieser Woche getrennte Wege. Der Ölpreis profitierte von positiven Kommentaren der OPEC-Länder und erreichte das höchste Niveau seit einem Jahr. Gold, Silber und Kupfer ließen in der Zwischenzeit nach. Den Abschluss der Woche markiert die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts. Leitindikatoren für die Gesundheit des Arbeitsmarktes, welche am Mittwoch und Donnerstag veröffentlicht wurden, deuteten ebenfalls auf ein relativ positives Bild hin. Laut dem ADP Forschungsinstitut sollten im Januar rund 174 Tausend Stellen geschaffen worden sein. In der Zwischenzeit haben in der vergangenen Woche „nur“ 779 Tausend Menschen die staatliche Arbeitslosenunterstützung angefordert. Eine Revision zur Vorwoche von knapp 33 Tausend Anfragen. Hier kommt jedoch der Dreh. Sollte der heutige Bericht besser als erwartet ausfallen, könnte die Bestätigung des neuen 1,9 Billionen US-Dollar schweren Fiskalpakets aufgrund der raschen Wirtschaftserholung in Gefahr geraten.

Unmittelbar nach dem Höhepunkt der Coronakrise im zweiten Quartal und im Laufe der ersten Lockerungen der Sperrmaßnahmen wurde die Verbesserung der US-Datenlage noch als eine für die Welt positive Entwicklung gesehen. Dies trieb Investoren aus dem Dollar und in risikoreichere Währungen. Nun sorgt die Datenstärke jedoch für einen Anstieg der US-Renditen und vergrößert die Divergenz zur Eurozone. Diese Entwicklung überschattet derzeit  die verbesserte Risikofreude und lastet auf EUR/USD. Der asiatische Kontinent kämpft indes mit zwei anderen Problemen. Steigende chinesische Renditen und die Lieferkettenengpässe bei Containern, welche den Warentransport erschweren und die Frachtpreise in die Höhe treiben.

Die Kosten für den Versand eines Containers von China nach Europa sind von knapp 2000 US-Dollar vor der Coronakrise auf derzeit 9000 US-Dollar gestiegen. Ein Problem, das insbesondere in Großbritannien auftrat, war die unmittelbare Unsicherheit, die durch den Brexit verursacht wurde. Die Ablehnungsrate für Ladungen aus Frankreich lag im Januar bei 25%. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Herstellerorganisation Make UK ergab ebenfalls, dass rund 60% der Unternehmen seit Jahresbeginn erhebliche Störungen in ihren Lieferketten erlitten haben. Und genau diese Faktoren bleiben Risiken, welche den Ausblick für die Wirtschaft Großbritanniens belasten.

Nichtsdestotrotz betonte die britische Notenbank bei ihrem gestrigen Treffen die positive Entwicklung bei den Impfungen und zeigte sich relativ optimistisch. Dies war der Grund wieso das britische Pfund nach der Pressekonferenz auf das höchste Niveau seit Mai gegenüber dem Euro steigen konnte. Obwohl die Möglichkeit der Einführung negativer Zinsen von den Währungshütern nicht ausgeschlossen wurde, scheinen die Märkte die Option vollkommen ausgepreist zu haben. An den Geldmärkten wurden Wetten auf weitere Zinssenkungen deutlich reduziert, was dem Pfund zugutekam.

Währungsüberblick

EUR – Der Dollar setzt seine Aufwärtsbewegung weiter fort, angetrieben von soliden US-Konjunkturdaten und steigenden Renditen. Das Währungspaar EUR/USD fällt in weiterer Folge zum ersten Mal seit Anfang Dezember unter die 1,20-Marke und bleibt fürs Erste anfällig für weitere Rücksetzer.

RUB – Geopolitische Unsicherheiten rund um die potenziellen Sanktionen gegen Russland scheinen den Rubel bislang das Potenzial für größere Aufwertungen genommen zu haben. Dies obwohl sich der Ölpreis auf ein 1-Jahres-Hoch festigen konnte und die allgemein Gemütslage andere Schwellenländerwährungen in ihrer Erholung unterstützen könnte. Die Niveaus um EUR/RUB 90 und USD/RUB 72,00 bleiben vorerst intakte Unterstützungslinien.

CZK – Die tschechische Notenbank hat sich international als eine der konservativsten Währungshüter einen Namen gemacht und scheint diesen auch in diesem Jahr verteidigen zu wollen. Die gestrige Sitzung endet zwar ohne jegliche geldpolitische Veränderung. In der im Anschluss veröffentlichten Stellungnahme prognostiziert die Notenbank in diesem Jahr drei bis vier Zinserhöhungen. Die neuen Prognosen sehen das Währungspaar EUR/CZK im vierten Quartal 2021 bei 25,40.

CNH – Eine Woche vor dem chinesischen Neujahr setzt der Yuan seinen Vorstoß fort. Mit neun täglichen Aufwertungen infolge verzeichnete die Währung die längste Rally der letzten fünf Tage. EUR/CNH befindet sich nun erneut nur 0,7 Prozent über der seit April 2017 anhaltenden Aufwärtstrendlinie, welche den Euro bereits drei Mal vor weiteren Verlusten retten konnte.

Globale Risikoereignisse des Tages

  • US: Arbeitsmarktbericht (14:30)


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