Wöchentliche Marktberichte

Jul 29, 2020 | Devisenmarktanalyse

Globale Themen

Globale Rally gönnt sich eine Verschnaufpause

INTRO

Das am Montag von den republikanischen Parlamentsabgeordneten vorgelegte Hilfspaket stößt unter den Demokraten auf Widerstand. Nichtsdestotrotz erwarten sich Marktteilnehmer noch vor Ablauf der Sonder-Arbeitslosenunterstützungen am Freitag einen Kompromiss der beiden Parteien. In Sachen Stimulus macht die US-amerikanische Notenbank somit wie auch zu Beginn der Pandemie den ersten Schritt.

In einer von Ökonomen durchaus erwarteten Entscheidung verlängern die Währungshüter fünf Kreditprogramme , welche bald ausgelaufen wären, bis Jahresende. Implizit scheint der Zug einen Tag vor der offiziellen Tagung der Notenbank deutlich zu machen, dass Präsident Jerome Powell wohl weiterhin auf die lockere Geldpolitik setzen wird. Vor diesem Hintergrund werden heute keine politischen Kurswechsel erwartet.

Die steile Aufwärtsbewegung risikoreicher Anlagen scheint nun eine erste Pause eingelegt zu haben. Die Aktienleitindizes in den meisten entwickelten Ökonomien kamen nach einem positiven Wochenauftakt nicht wirklich vom Platz. Währungen in Zentraleuropa werten in Einklang mit der Schwächung des Währungspaares EUR/USD ebenfalls ab. Als einen fundamentalen Bruch der derzeitigen positiven Tendenz kann die gestrige Bewegungen noch nicht interpretiert werden. Ein erfolgreicher Ausklang des für risikoreiche Währungen bis dato positiven Monats wäre für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung jedoch von hoher Bedeutung.

 

Weltweit bestätigte Coronafälle: 16.540.137

Weltweit bestätigte Todesfälle: 655.300

Weltweit bestätigte Genesungen: 9.616.147

EUR

Pausiert vor dem Treffen der Fed

Nach einer siebentägigen Rally beendet der Euro den gestrigen Tag im Minus. Derzeit scheint das Währungspaar EUR/USD zwei unterschiedlichen Trendlinien zu folgen. In diesem Zusammenhang bleibt die positive Tendenz erhalten, solange 1,550 und 1,1400 nicht unterlaufen worden sind. Eine Ebene tiefer könnte das Niveau um 1,1170 als Unterstützung fungieren. An der oberen Seite besteht chart-technisch keine signifikante Barriere bis zum Niveau 1,20 (12-jährige Abwärtstrendlinie). Trotz fehlender Erwartungen eines geldpolitischen Treffens erwarten sich Investoren neue Erkenntnisse von der US-Notenbank. Das Ereignis hält sicherlich das Potenzial inne, die kurzfristige Richtungstendenz des Währungspaares zu bestimmen.

Risikoereignisse des Tages

  • FR: Verbrauchervertrauen (08:45)

USD

Dollar gibt die Richtung an

Mit der Verbesserung der globalen Konjunktur musste der US-Dollar die im Lauf der Pandemie erworbenen Gewinne aufgrund seines kontrazyklischen Charakters wieder abgeben. Aufgrund fehlender Risikoereignisse in anderen Teilen der Welt bleibt die Aufmerksamkeit in dieser Woche auf den Vereinigten Staaten. Neben der heutigen Zinsentscheidung der US-Notenbank hoffen Investoren auf eine Bestätigung eines neuen Hilfspakets im Wert von geschätzt einer Billion US-Dollar. Am gestrigen Tag legte die Talfahrt der Leitwährung jedoch eine Verschnaufpause ein, was zu einem sofortigen Abverkauf risikoreicher Währungen geführt hatte.

Dies macht erneut deutlich, wie abhängig diese Anlagen von einer stetigen Schwächung des US-Dollars sind. Diese Szenario würde jedoch nur bei einer Erholung der globalen Wirtschaftsaktivität folgen. Insbesondere in der ersten Phase der Erholung würde ein Abwertungstrend der Leitwährung Schwellenländer glücklich machen. Exportregionen wie die Eurozone und Japan würden deutlich weniger von solch einer Bewegung profitieren, da dies die heimischen Währungen implizit teurer machen würde.

Risikoereignisse des Tages

  • US: Fed Zinsentscheidung (20:00)
  • US: Fed Pressekonferenz (20:30)

CZK

Sensibel auf globale Ereignisse

Zentraleuropäische Währungen reagierten unmittelbar auf die gestrige Passivität an den Märkten und den Rücksetzer des EUR/USD. Die tschechische Krone konnte sich am Montag auf ein 19-Wochen-Hoch kämpfen, stößt nun jedoch im Bereich EUR/CZK 26,10-26,20 auf Widerstand. Dies scheint kein Zufall zu sein, zumal sich drei wichtige gleitenden Durchschnitte in diesem Bereich kreuzen. Eine große Bedeutung stellt das Niveau um EUR/PLN 4,37-4,38 für den polnischen Zloty dar. Angesichts der momentan praktizierten geldpolitischen Stabilität in den beiden Ländern scheinen externe Faktoren die Rolle der Währungstreiber eingenommen zu haben. Bislang haben die äußeren Umgebungen Aufwertungen von risikoreicheren Währungen zugelassen. Eine Fortsetzung des Trends baut jedoch auf einigen Annahmen. Eine US-China Eskalation oder ein Zusammenbruch der geplanten Ausgabenausweitung der USA gelten dabei als Risikofaktoren.

Risikoereignisse des Tages

  • HU: Arbeitslosenquote (09:00)


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