Wöchentliche Marktberichte

Jul 17, 2020 | Devisenmarktanalyse

Globale Themen

EZB geht unverändert in die Sommerpause 

Intro

Angesicht der wirtschaftlichen Verbesserung seit dem letzten geldpolitischen Treffen waren die Erwartungen an die gestrige Zinsentscheidung und anschließende Pressekonferenz  gering. Insbesondere aufgrund der offenen Fragen und des unsicheren Wirtschaftsausblicks scheinen sich die Währungshüter zurückgehalten zu haben. Neuigkeiten wird es voraussichtlich erst nach dem Sommer wieder geben. Ökonomen gehen mehrheitlich von einer Erweiterung des Pandemie-Staatsanleihenkaufprogramms aus, wobei Unstimmigkeit über den Zeitpunkt der Vergrößerung besteht. Somit endet die Tagung der europäischen Notenbank ohne größere Überraschungen. Wie die meisten Notenbanken untermauert auch die EZB vor dem Hintergrund der nach unten geneigten Risiken die derzeitige lockere Geldpolitik.

In der Zwischenzeit tauchen auf der politischen Ebene immer wieder dieselben Risikofaktoren auf. Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen befinden sich auf einem mehrmonatigen Tief. Fragen der Unabhängigkeit Hongkongs, die Anschuldigungen der Menschenrechtsverletzung in Xinjiang und der Handelskrieg bleiben ungelöste Streitpunkte. Derzeit beobachten Investoren noch relativ uninteressiert die Geschehnisse. Ein Blick auf die impliziten Volatilitäten scheint jedoch anzudeuten, dass die Anspannung vor den US-Wahlen im November ansteigen könnte.

Weltweit bestätigte Coronafälle: 13.637.917

Weltweit bestätigte Todesfälle: 585.906

Weltweit bestätigte Genesungen: 7.607.033

EUR

EU-Gipfel im Fokus

Die europäische Gemeinschaftswährung lassen die gestrigen Geschehnisse relativ kalt. Im späten Handel fällt EUR/USD nach der vierten täglichen Aufwertung infolge zwar unter die Marke von 1,14. Die allgemeine Richtung des Währungspaares wird wie erwartet jedoch nicht durch die Geldpolitik entschieden werden. Vielmehr blicken Marktteilnehmer auf den heutigen EU-Gipfel, im Rahmen dessen sich Investoren eine Bestätigung des Hilfspakets erwarten. Die positive Tendenz der Gemeinschaftswährung steht und fällt mit dieser Erwartung. Somit besteht gleichzeitig das Potenzial für Bewegungen bis 1,15, als auch die Gefahr eines Rücksetzers unter 1,13.

Risikoereignisse des Tages

  • EZ: EU-Gipfel (10:00)
  • EZ: Inflation (11:00)

USD

Dollar festigt sich leicht

Die US-amerikanische Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze übertreffen jeweils die Erwartungen der Ökonomien und untermauern die anhaltende Erholung der Vereinigten Staaten.  Nach einem Anstieg von 18,2 Prozent im Mai festigen sich die Einzelhandelsumsätze im Juni den zweiten Monat infolge um 7,5 Prozent. Der Optimismus wurde teilweise durch die Arbeitsmarktdaten gedämpft. Auch in der vergangenen Woche gab es wiederholt knapp 1,3 Millionen neue Anmeldungen für die Arbeitslosenunterstützung.

Der handelsgewichtete US-Dollar-Index kann sich nach vier Verlusttagen erneut festigen und profitiert von den erneut in den Fokus gerückten amerikanisch-chinesischen Anspannungen.

Risikoereignisse des Tages

  • US: Verbrauchervertrauen (16:00)

CNH

Heimische Stärke mit globaler Schwäche

Die gestrige Veröffentlichungen des Bruttoinlandsprodukts bestätigt die Annahme, dass die chinesische Wirtschaft wieder auf die Beine kommt. Im zweiten Quartal festigt sich die Aktivität in der zweitgrößten Ökonomie der Welt um 3,2 Prozent, nachdem die ersten drei Monate des Jahres eine Kontraktion von 6,8 Prozent mit sich brachten.

Die exportorientierte Volkswirtschaft wird ohne eine nachhaltige Wiederbelebung der globalen Nachfrage jedoch schwierig an Fahrt aufnehmen können. Die heimische Rückkehr der Aktivität gilt somit als ein positiver Startpunkt, muss jedoch von einem Aufschwung auf globaler Ebene begleitet werden. Chinas Struktur hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert und wird nun stärker den je vom heimischen Konsum getrieben. Nichtsdestotrotz machen Exporte von Gütern und Dienstleistungen knapp 20 Prozent der Wirtschaftsaktivität aus. Kurz vor der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 waren es noch mehr als 35 Prozent.

Risikoereignisse des Tages

  • CN: Keine Wirtschaftsveröffentlichungen


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